1971 - 1992

Engelbert PÜRMAYR (1935 - 1998), Kaufmann, wurde zum 9. Kommandanten von 1971 – 1992 gewählt. Er war der Kommandant, der am längsten die Feuerwehr Weistrach befehligte. Sein Wirken und ehrenvoller Einsatz für die Feuerwehr dauerte 21 Jahre!
Seine Kommandos setzten sich wie folgt zusammen: Als Kommandant-Stellvertreter BI Friedrich PANHOLZER, Landwirt; BI Josef HÖFLER, Landmaschinenschlosser; BI Erwin PITTERSBERGER, Bankangestellter. Den Schriftführern V Johann GELBENEGGER, Zimmermann und VM Franz LEITNER, Maschinenarbeiter. V Franz FRISCHAUF, Schneider und V Johann PIERINGER, Werkschutz, waren Kassiere.

Die Bürgermeister in dieser Zeit:

  Ignaz WIESER von 1965 - 1985
  August WEINBERGER von 1985 - 1995

Kurz nach der Übernahme des Kommandos der F.F. Weistrach wird Kommandant Engelbert PÜRMAYR am 29.03.1971 zum Unterabschnittkommandanten und zum Hauptbrandinspektor der drei Wehren von Weistrach gewählt. Diese Funktion übte er 25 Jahre aus.

Alt- Kommandant Josef HÖFLER wurde zum Ehrenabschnittbrandinspektor (EABI) ernannt.
Am 18.09.1971 nahm die Wehr mit 28 Mann an den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Volksschule teil.

Der Maibaum, der in den weit zurückliegenden Jahren immer von den Zimmerleuten am Dorfplatz aufgestellt worden ist, wurde am 30.04.1973 zum ersten Mal (bis zum heutigen Tag) von den Feuerwehrmännern gesetzt..

Am 17.04.1975 wurde das erste Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Weistrach, ein „TLF 2000, Mercedes 911“ von der FA. ROSENBAUER geliefert und am 01.06.1975 beim Abschnittfeuerwehrtag eingeweiht. Diese Feier nahm der Hochw. Hr. Pfarrer Anton HÖGL, assistiert vom Feuerwehrkurator Prof.Mag. Alois NUSSBAUMER, unter großer Teilnahme der Bevölkerung vor. Unter Anwesenheit von Bezirkskommandant OBR HINTERBERGER und Abschnittkommandant BR Ludwig PFEIFER fand eine große Schauübung statt. Die anschließende Delegiertentagung mit Ehrung verdienter Feuerwehrmänner beendete den Festtag.

Mit dem TLF-2000 wurden auch die ersten drei Atemschutzgeräte (PA, DA 58/1600 200 bar) geliefert. Herrn Bürgermeister Ignaz WIESER wurde am 14.08.1975 vom Bezirkskommandanten OBR HINTERBERGER und dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Weistrach für seine Verdienste um die Wehr die „Florianiplakette“ überreicht.

1976 wurde Kommandant PÜRMAYR zum ABI (Abschnittbrandinspektor) zum Abschnittkommandanten-Stellvertreter des Abschnittes St. Peter / Au gewählt.

Am 10.06.1979 wurde der Abschnittfeuerwehrtag, verbunden mit Leistungsbewerbern und dem 80jähigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Weistrach gefeiert. Die Feldmesse zelebrierte Hochw. Herr Pfarrer Anton HÖGL mit Feuerwehrkurat Prof.Mag. Alois NUSSBAUMER. Bürgermeister Ignaz WIESER, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR HINTERBERGER und Abschnittkommandant BR Roman TEUFEL hielten die Festansprachen und nahmen bei der Delegiertentagung die Ehrung verdienter Feuerwehrmänner vor. An den Wett­kämpfen nahmen 93 Gruppen mit ca. 800 Mann teil.

Der Ausrüstungsstand wurde in den folgenden Jahren enorm verbessert. So wurde 1979 ein Notstromgenerator ,,Bosch 5 KVA", eine ,,Grindex Tauchpumpe" 1982, 1983 ,, pneumatische Hebekissen" und ,,Weber Hydro Rettungsgeräte" Schere und Spreitzer angekauft. Mit einheitlichen grauen Feuerwehrmäntel wurde die Wehr 1984 ausgestattet und am 14.01.1987 eine neue TS „VW Supermatic 120,, angekauft.

Ein besonderer Höhepunkt war die ,,Islandpferde - Weltmeisterschaft" 1987, welche in Weistrach abgehalten wurde. Die Feuerwehr Weistrach führte den ,, Zeltbetrieb" und sorgte so zur vollsten Zufriedenheit für das leib­liche Wohl der Gäste aus 12 Nationen vom 12.08 bis 16.08.1987.

Ein neues Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung, ein LF-B „IVECO - Magierus 65-12 V“, wurde am 21.11.1988 gekauft und die TS „VW Supermatic 120“ 1989 gegen das neueste Modell einer Tragkraftspritze, einer ,, FOX BMW“ umgetauscht.

Großer Beliebtheit im Bezirk und Abschnitt erfreuten sich die Naßübungsbewerbe in Weistrach.

Für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit um das Feuerwehrwesen, 21 Jahre Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weistrach, 25 Jahre Unterab­schnittkommandant von Weistrach und 15 Jahre Abschnittkommandant-Stellvertreter des Abschnittes St. Peter / Au. wurde ABI Engelbert PÜRMAYR das Bundesverdienstzeichen II. Stufe verliehen.

Aus gesundheitlichen Gründen legte er Ende 1991 seine Funktionen zurück. Er verblieb jedoch als Hauptbrandinspektor bis zur Neuwahl 1996 als Unterabschnittskommandant der drei Wehren von Weistrach.

 

1992 - 2000

Das derzeitige Kommando besteht wie folgt:
OBI Roman ÖFFERLBAUER, geb. 1967, Landwirt , wurde 1992 zum 10. Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Weistrach gewählt. Sein Stellvertreter ist BI Harald REITER, KFZ-Mechaniker. Zum LDV, Schriftführer wurde V Franz LEITNER, Masch.Arbeiter und als Kassier VM Erwin PITTERSBERGER, Bankstellenleiter, bestellt.

Die Bürgermeister in dieser Zeit:

  August WEINBERGER von 1985 - 1995
  Ignaz WIESER seit 1995

Große Anforderungen wurden an das neue, junge Kommando gestellt. So wurde bereits 1992 die Bezirksalarmierung installiert und abgeschlossen, so daß die Bevölkerung über den "Notruf 122“ raschest Hilfe anfordern kann. 11 Personenrufempfänger „Piepserl", ein Notstromgenerator, eine Tauchpumpe und vieles Andere ergänzten die Ausrüstung.

Besonderes Augenmerk wird derzeit auf die Schulung und Ausbildung gelegt. Die Sicherheit der Feuerwehrmänner im Einsatz soll ein noch wichtigerer Faktor sei. So wurden Sicherheitsstiefel, feuerhemmende Einsatzanzüge und 20 Vollvisierhelme gekauft

Die Tätigkeit und das Aufgabengebiet der Feuerwehren hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund der fortschreitenden Technisierung, Motorisierung, Erfinden von immer neuen Kunststoffen und Chemikalien enorm verändert. Außer den Einsätzen bei Hochwasser, Sturmschäden und Bränden sind die technischen Einsätze wie Wasserversorgung, Fahrzeugbergung nach Verkehrsunfällen, Bergen von Verletzten und Toten bis hin zu Öl-, Schadstoffeinsätzen stark gestiegen.

An kirchlichen Feierlichkeiten nimmt die Wehr teil am Fronleichnamsfest, an der „Floriani-Messe“ zu Ehren unseres Schutzpatrones des Hlg. Florian und am 1. Nov. am Allerheiligentag an der Totengedenkfeier der gefallenen und verstorbenen Kameraden.

Auch bei der Brauchtumspflege ist die Wehr aktiv und stellt jedes Jahr nach altem Brauch „händisch mit Schwarbeln“ unter den Klängen unserer Ortsmusikkapelle und den Tänzen der Volkstanzgruppe am Vorabend des 1. Mai am Ortsplatz den „Maibaum“ auf.

Eine große Herausforderung war der Bau des neue Feuerwehrhaus. Das alte Gebäude, Baujahr 1955, entspracht in keiner Weise den Anforderungen der heutigen Zeit. Nach dem ersten Ansuchen 1992 an die Gemeinde konnte Ende 1997 ein Grundstück bereitgestellt und mit den Aushubarbeiten im Jänner 1998 begonnen werden. Durch enorme selbstlose Arbeitsleistung der Feuerwehrmänner konnte der Bau 1999 fertiggestellt werden. Ein großer Dank gilt der Bevölkerung, den Gewerbetreibenden und Geschäftsleuten, die den Feuerwehrhausbau mit Bau- und Schnittholz sowie Geldspenden unterstützt haben. Besonderer Dank gebührt auch den Feuerwehr- und Hausfrauen, die die am Bau beschäftigten Männer mit vorzüglichen Mittagessen versorgten.

Das jährlich veranstaltete Feuerwehrfest bringt der Wehr etwas Geld für notwendige Anschaffungen.

Aufgrund des bereits fortgeschrittenen Alters des Tankwagen „TLF 2000“ Mercedes 911 Baujahr 1975 musste ein Ersatz angeschafft werden. Aufgrund einer Landesaktion wo rund 120 Stück Rüstlöschfahrzeuge zu einem guten Preis Leistungsverhältnis gekauft werden konnte entschied sich die Arbeitsgruppe für dieses Modell. Dabei handelt es sich um ein Rüstlöschfahrzeug Allrad mit 2000 Liter Wasser, HD-Schnellangriff und Schnellschaumangriff mit ua. einem 11 KVA Notstromaggregat, Hebekissen, Be- und Entlüftungsgerät und hydraulischen Rettungssatz (RLFA 2000). Das Grundgerüst bildet ein Steyr 18S28 /KW36/4x4 mit 280 PS und 6871ccm Hubraum. Der Aufbau wurde von der Firma Rosenbauer gebaut. Die Gesamtkosten betrugen rund 4,2 Mio. Schilling (= ~ 305.000 Euro) welche vom Land, Gemeinde und der Feuerwehr getragen werden mussten. Dieses Allroundfahrzeug beinhaltet Ausrüstung für den Brand, Technischen und Schadstoffeinsatz und ist daher das wichtigste Einsatzfahrzeug unserer Wehr.


Schlußworte

33 beherzte Männer haben am 14.11.1898 die Freiwillige Feuerwehr Weistrach gegründet.
In diesen 100 Jahren, unter den 10 Kommandos, wurde zu 202 Brandeinsätze und nach den 2. Weltkrieg auch zu 1260 technische Einsätze bis Ende 1998 ausgerückt.
69 Feuerwehrmänner unter ihrem Kommandanten OBI Roman Öfferlbauer sind derzeit bereit, ihren Mitmenschen in Not und gefährlichen Situationen rasch zu helfen und die nicht immer leichten und ungefährlichen Einsätze ohne eigenen Schaden zu bestehen.
Das ist auch für die Zukunft der vordringlichste Wunsch der Kameraden der FREIWILLIGEN FEUERWEHR WEISTRACH getreu ihrem Leitspruch:

GOTT ZUR EHR,
DEM NAECHSTEN ZUR WEHR!